Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans)
Über die Geburtshelferkröte
Eier und Kaulquappen
Geburtshelferkröten betreiben die Männchen Brutpflege: Sie übernehmen vom Weibchen die Laichschnüre, befruchten sie und tragen sie am Hinterleib so lange umher, bis die Kaulquappen schlüpfen. Die Kaulquappen können im Gewässer überwintern. Sie sind grau und können fast 10cm Gesamtlänge erreichen – damit gehören sie zu den größten Larven bei den heimischen Amphibien.
Lebensraum der Geburtshelferkröte
Der natürliche Lebensraum der Geburtshelferkröte liegt im Mittelgebirge, wo Felsen und Weiher direkt nebeneinander liegen. Sie brauchen weitgehend offene, wenigstens teilweise besonnte Böschungen, Halden, spaltenreiche Felsen oder Mauern als Tagesverstecke und Überwinterungsquartiere.
Solche Bedingungen sind bei uns meist nur noch in Gewinnungsstätten gegeben. Daher kommt ihnen für den Erhalt der Art eine besondere Bedeutung zu.
Verbreitung der Geburtshelferkröte in NRW
Jahresverlauf in der Rohstoffgewinnungsstätte
Geburtshelferkröten verbringen die Zeit von Oktober bis Ende März im Winterquartier in frostfreien Spalten und Löchern in Böschungen, Halden oder Mauern innerhalb der Gewinnungsstätte oder im nahen Umfeld. Je nach Witterung beginnt ab Anfang April die nächtliche Balz in den Böschungen im Umfeld des Laichgewässers: Männchen, aber auch Weibchen geben dann im Abstand von wenigen Sekunden zarte Glockentöne von sich, die sich bei einem größeren Vorkommen zu einem Rufkonzert steigern können. Tagsüber verstecken sich die Tiere oberflächennah unter Steinen, in Spalten, Mauselöchern etc. Ab Ende Mai bis in den August hinein werden die Larven im Gewässer abgesetzt. Jungkröten schlüpfen ab Ende Juli bis in den September und halten sich dann – nachtaktiv – in der Gewinnungsstätte auf. Ein Teil der Kaulquappen überwintert im Laichgewässer und schließt die Entwicklung erst im Folgejahr ab.
Gefahren in der Rohstoffgewinnungsstätte
- Verschüttung der Laichgewässer oder Zerstörung durch Durchfahren, dabei Töten der Tiere besonders von Mai bis August
- Schädigung von Winterquartieren und Tagesverstecken durch Erdbewegungen, Entfernung von Gesteinshalden, Böschungen und Totholzhaufen
- Trockenfallen von größeren Gewässern durch Sümpfungsmaßnahmen