Gelbbauchunke (Bombina variegata)
Über die Gelbbauchunke
Eier und Kaulquappen
Lebensraum der Gelbbauchunke
Die Gelbbauchunke bewohnte ursprünglich Bach- und Flussauen besonders der Mittel- und Hochgebirge und besiedelte im Zuge der Auendynamik entstandene temporäre Tümpel. Da die natürliche Auendynamik weitgehend verloren gegangen ist, findet man sie mittlerweile in NRW nur noch in von Menschen geschaffenen Sekundärlebensräumen. Hier findet sie Böden ohne Bewuchs, Aufschüttungen mit Hohlräumen und immer wieder neue Wasserstellen. Die Dynamik spielt, wie bei allen Abgrabungsamphibien, eine wichtige Rolle. Sukzession und dauerhafte Brache-Stadien sind nachteilig für das Bestehen einer Gelbbauchunkenpopulation. Auffällig ist, dass die Art fast immer nur in der Nähe von größeren Laubwäldern vorkommt.
Gewässer
Die Gelbbauchunke ist auf sonnige, temporäre, vegetationsarme Klein- und Kleinstgewässer angewiesen, die sich schnell erwärmen und frei von konkurrierenden Arten und Fressfeinden sind. Sie legt ihre Eier in Gewässer, die durch starke Bodenverdichtung oder auf offenen lehmigen bzw. tonigen Böden entstanden sind. Man findet diese Pionierart heute daher häufig in Steinbrüchen oder Tongruben sowie auf Truppenübungsplätzen. Typisch für die Unke sind Fortpflanzungsgewässer mit einer Größe von wenigen Quadratmetern und einer Tiefe von 15 bis 60cm. Gelbbauchunken legen ihre Eier nur in Gewässer, die spärlichen Pflanzenbewuchs aufweisen. Pflanzenreiche Tümpel dienen als Aufenthaltsgewässer.
Verbreitung der Gelbbauchunke in NRW
Jahresverlauf in der Rohstoffgewinnungsstätte
Die Unke verlässt meist im März die Winterquartiere. In der Gewinnungsstätte sind das vor allem größere Schotter-und Geröllhalden, Böschungen oder Totholzhaufen. Wenn Wald in der Nähe ist, überwintern die Tiere meist dort. Oft werden Kleinsäugerbaue zur Überwinterung genutzt. Ab März/April findet man sie in den Laichgewässern oder im direkten Umfeld. Sie sind nicht wie die meisten anderen Amphibien nur nachtaktiv, sondern auch am Tag in den Gewässern zu sehen. Nachts wandern sie gelegentlich zwischen den Gewässern umher. Eier werden von April bis August gelegt; die ersten Jungtiere wandeln sich im Juni um, die letzten im Oktober.
Ab Mitte September verlassen die erwachsenen Tiere die Gewässer und begeben sich wieder in die Winterquartiere an Land.
Gefahren in der Rohstoffgewinnungsstätte
- Tötung von Gelbbauchunken im Sommerhalbjahr durch Beschädigung von mit Larven besetzten Laichgewässern, Überfahren sowie schnelles, großflächiges Überschütten von Gelbbauchunken im Landlebensraum
- Tötung von Gelbbauchunken im Winterhalbjahr durch Umschichtung von Halden und Abgrabung von Böschungen, die als Winterquartier genutzt werden
- Schädigung von Winterquartieren und Tieren durch Abgrabung von neuen Wald-Bereichen
- Ersatzlose Verfüllung von Laichgewässern
- Entwertung von dauerhaften Laichgewässern (z.B. Pumpensümpfe, Klärteiche) durch Einbringung von Fischen
- Entwertung von temporären Laichgewässern und Landlebensräumen durch Zuwachsen mit Vegetation