Neue Artenschutzgewässer sind einfach gemacht 

Welche Gewässer für welche Art?

Neue Gewässer in deiner Abgrabung bedeuten immer eine Verbesserung des Lebensraumes für Amphibien. Für die unterschiedlichen Arten der Abgrabungsamphibien sind jedoch verschiedene Gewässertypen ideal. Wechselkröte und Kreuzkröte lieben extrem flache Ufer, Gelbbauchunken brauchen auch kleine Gewässer und Geburtshelferkröten brauchen, größere tiefe Teiche. Auf jeden Fall sollten Artenschutzgewässer für diese Arten sonnig sein und es sollte keine Bepflanzung erfolgen. Und am besten legt man nicht ein Gewässer, sondern direkt mehre mit etwas unterschiedlichen Tiefen nebeneinander an. Ein paar davon werden den Tieren schon gefallen.

Abgrabungsamphibien brauchen keine langfristig bestehenden Gewässer 

Vielfach geht die Befürchtung um, dass wenn erst einmal ein Gewässer entstanden oder angelegt ist, es nicht mehr geändert oder entfernt werden darf. Dabei wird außer Acht gelassen, dass gerade die Abgrabungsamphibien immer wieder frische Gewässer brauchen und ältere Tümpel nach 2-3 Jahren oft nicht mehr nutzen. In Absprache mit einem Sachverständigen und mit Zustimmung der Unteren Naturschutzbehörde können neue Gewässer angelegt und - falls nötig - zum richtigen Zeitpunkt wieder entfernt werden, damit der Betriebsablauf nicht zu sehr gestört wird. Die Gewässer sollten im Betrieb möglichst an Stellen gelegt werden, wo sie mindestens ein bis zwei Saisons bestehen bleiben können.

Gewässer für die Wechselkröte


Oder

Wechselkrötengewässer sollten etwas tiefer als die nebenstehenden Kreuzkrötengewässer sein, da die Kaulquappen länger brauchen um sich zu entwickeln. Aber auch hier müssen die Ufer flach sein. Wir empfehlen eine Steigung von flacher als 1:5.

Mit der Raupe oder dem Bagger schnell hergestellt: Wechselkrötengewässer: z. B. 5 x10 m,

Auch mit Teichfolie lassen sich für ein paar Jahre gute Kreuzkrötengewässer anlegen.

Gewässer für die Kreuzkröte

Natürliche Kreuzkrötengewässer sind oft weniger als 20cm flach, da bei künstlich angelegten Gewässern ohne Abdichtung der Wasserstand nicht so sicher ist, sollten die Gewässer an der tiefsten Stelle ca. 50cm tief sein.

Die Anlage von Kreuzkrötengewässern ist meist mit wenig Aufwand verbunden. Innerhalb kürzester Zeit ist mit einem üblichen Bagger in einer dichtenden oder wasserführendenden Schicht eine  geeignete Grube ausgehoben.


Auch mit Teichfolie lassen sich für ein paar Jahre gute Kreuzkrötengewässer anlegen. Hier muss noch eine Abdeckung mit einer dünnen (ca. 2-3cm dick) Schicht Rollkies (z.B. 8/16 oder 8/32) erfolgen.

Gewässer für die Gelbbauchunke

Natürliche Gelbbauchunkengewässer sind meist flach und nur wenige Quadratmeter groß. Die kann man in Steinbrüchen und Tongruben mit sehr geringem Aufwand nachmachen.

Mit dem Radlader geht die Gewässeranlage in Tongruben oft am schnellsten!

In kürzester Zeit sind Gewässermulden und mit dem Aushub gleichzeitig Sommerverstecke geschaffen.

Ein Unken-Paradies mit vielen kleinen Wasserlöchern!

Auch Betonwannen werden von Unken angenommen.

Gewässer für die Geburtshelferkröte

Geburtshelferkröten-Gewässer sind etwas längerfristige Einrichtungen, denn Geburtshelferkrötengewässer sollten  mehr als 100cm tief sein, um so den Kaulquappen das frostfreie Überwintern zu ermöglichen. Sie sollten mindesten 3-5 Jahre bestehen bleiben können.

Da man für Geburtshelferkröten-Gewässer tief in den Boden muss, hilft nur ein Bagger.

Mit dem Radlader lassen sich, z. B. in nassen Mulden, Wälle aufschichten, die das Wasser stauen.
Ideale Geburtshelferkröten-Gewässer werden so angelegt, dass die Versteckstrukturen (hier Halden aus Basaltschroppen) direkt benachbart liegen.