Wechselkröte (Bufotes viridis)
Über die Wechselkröte
Die Weibchen sind kontrastreich, während das Fleckenmuster bei den Männchen etwas verwaschen erscheint. In der grasigen Steppenvegetation ist die Wechselkröte aufgrund ihrer Tarnfärbung kaum zu erkennen.
Die Wechselkröte ist die mobilste Amphibienart in NRW, und kann pro Nacht mehrere 100m zurücklegen. Sie ist daher in der Lage, neue Gewässer schnell zu finden. Der dort dann zu hörende Paarungsruf der Männchen ist ein melodisches Trillern, das an das Zirpen von Grillen erinnert. Über diese Rufe finden die Weibchen dann zu den Gewässern, wo anschließend die Paarung stattfindet.
Lebensraum der Wechselkröte
Gewässer
Die Wechselkröte ist auf sonnige, vegetationsarme Gewässer angewiesen, die sich schnell erwärmen sowie möglichst frei von konkurrierenden Arten und Fressfeinden sind. Bezüglich der Gewässergröße ist die Wechselkröte variabel, allerdings muss eine mindestens zwei- bis dreimonatige Wasserführung ab April gewährleistet sein, da die Larven diese Zeit für ihre Entwicklung bis zur Jungkröte benötigen. Die Gewässer sollten daher möglichst mehr als 50m² groß sein und eine Tiefstelle von bis zu 1m Tiefe beinhalten.Flachwasserbereiche mit maximal 30cm Wasser tiefe müssen dabei den Großteil des Gewässers ausmachen, da nur dort die erforderlichen hohen Wassertemperaturen für die Entwicklung der Larven erreicht werden. Optimal sind Gewässer, die im Spätsommer / Frühherbst austrocknen, da hierdurchkonkurrierende Arten und vor allem Fressfeinde (wie beispielsweise Fische) verhindert werden.
Verbreitung der Wechselkröte in NRW
Verbreitungskarte der Wechselkröte (Bufotes viridis) in NRW, TK 25 Rasterdarstellung, Stand 2015, Nachweise ab 2000. Aus: MKULNV (Hrsg. 2015): Geschützte Arten in Nordrhein-Westfalen. Vorkommen, Erhaltungszustand, Gefährdungen, Maßnahmen, Düsseldorf, 265 S.
Die Wechselkröte kommt in NRW nur in der Kölner Bucht vor. Die bedeutendsten Vorkommen findet man im Raum Köln-Bonn-Siegburg-Düren.
Jahresverlauf in der Rohstoffgewinnungsstätte
Die Wechselkröte verlässt meist im März/April die Winterquartiere. In der Abgrabung sind das vor allem größere Schotter-und Geröllhalden, Böschungen oder Totholzhaufen. Oft nutzt sie auch Kleinsäugerbaue zur Überwinterung. Meist ab April findet man die Wechselkröten in den Laichgewässern oder im direkten Umfeld. Sie wandern gelegentlich nachts zwischen den Gewässern umher. Eier werden in der Regel von April bis Juni abgelegt; die ersten wandeln sich im Juni zu kleinen Kröten um, die letzten im August. Nach anfänglichem Aufenthalt in Gewässernähe, wandern die Jungtiere bald von den Gewässern weg und verteilen sich im weiteren Umfeld. Ab September/Oktober begeben sich die Wechselkröten wieder in die Winterquartiere.
Gefahren in der Rohstoffgewinnungsstätte
- Tötung von Wechselkröten im Sommerhalbjahr durch Beschädigung von mit Larven besetzten Laichgewässern, Überfahren oder auch schnelles, großflächiges Überschütten von Wechselkröten im Landlebensraum
- Tötung von Wechselkröten im Winterhalbjahr durch Umschichtung von Halden und Abgrabung von Böschungen, die als Winterquartier genutzt werden
- Ersatzlose Verfüllung von Laichgewässern
- Entwertung von dauerhaften Laichgewässern (z.B. Pumpensümpfe, Klärteiche) durch Einbringung von Fischen
- Entwertung von temporären Laichgewässern und Landlebensräumen durch Zuwachsen mit Vegetation